Jugend debattiert
Eine Demokratie braucht Bürger, die kritische Fragen stellen, die ihre Meinung sagen und sich mit den Meinungen anderer fair und sachlich auseinandersetzen, die zuhören und über den eigenen Horizont hinausblicken. Die Teilnehmer von Jugend debattiert lernen und trainieren diese Dinge gleichermaßen.
Jugend debattiert fördert
- sprachliche Bildung durch Ausbildung in Rede, Gegenrede und Debatte
- Meinungsbildung durch Auseinandersetzung mit aktuellen Streitfragen
- politische Bildung durch Motivation zu demokratischem Handeln
- Persönlichkeitsbildung durch gegenseitigen Austausch und Perspektivenwechsel
Am Anfang der Debatte steht eine Entscheidungsfrage, auf die man nur mit "Ja" oder "Nein" antworten kann. Wer mit "Ja" antwortet, spricht sich für das Gefragte aus ("pro"). Wer "Nein" sagt, wendet sich dagegen ("contra"). Eine gute Debatte lebt von gegensätzlichen Ansichten, die sachlich vertreten werden. Dabei sind die Debattanten im Sinne eines Anwalts für eine Sachfrage bereit, beide Positionen zu übernehmen. Sie zeigen somit die Bereitschaft, sich in eine andere Meinung hineinzudenken.
Debattiert wurden in den vergangenen Wettbewerben diese Streitfragen:
- Sollen in Großstädten als Neuwagen nur noch Elektroautos zugelassen werden?
- Soll ein Schulfach „praktische Lebensführung“ eingeführt werden?
- Soll privates Silvester-Feuerwerk verboten werden?
- Soll in Deutschland ein generelles Tempolimit auf Autobahnen eingeführt werden?
- Soll in der Europäischen Union die Zeitumstellung beendet werden?
- Soll das Prinzip „Bring Your Own Device“ zur Nutzung mobiler Endgeräte im Unterricht an den bayerischen Schulen eingeführt werden?
- Soll der Polizei erlaubt werden, DNA-Spuren auch zur Bestimmung der äußeren Erscheinung von Straftätern zu nutzen?
Jugend debattiert verbindet das Training im Unterricht mit einem bundesweiten Wettbewerb. Schon ab Klasse 8 sind alle Schülerinnen und Schüler am HHG herzlich eingeladen am Wettbewerb teilzunehmen. In der neunten Klasse findet außerdem die Debatte als verpflichtende mündliche Schulaufgabe statt.
Im bundesweiten Wettbewerb debattiert man in zwei Altersgruppen: In den Klassen 8-10 und in den Jahrgangsstufen 10-13. Debattiert wird auf verschiedenen Ebenen: Vom Schul- über den Regional- und Landeswettbewerb bis hin zum Bundeswettbewerb, bei dem jedes Jahr die besten Debattanten aus ganz Deutschland in Berlin in Anwesenheit des Bundespräsidenten aufeinandertreffen.
Die Schülerinnen und Schüler des Städtischen Heinrich-Heine-Gymnasiums haben am Wettbewerb bisher mit großem Erfolg teilgenommen. Besonders debattierfreudige, talentierte und erfolgreiche Teilnehmer durften bereits an einem dreitägigen, kostenlosen Rhetorik-Seminar teilnehmen, um dann im bayerischen Landtag im Bayernfinale anzutreten.